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„Einbettung“ der Fano-Ebene in ℝ^n
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Ralf Goertz
2025-03-13 09:36:47 UTC
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Schon häufiger habe ich mich gefragt, ob es möglich ist, die „kleinste“
projektive Ebene anders darzustellen, als man es gewöhnlich tut
<https://de.wikipedia.org/wiki/Fano-Ebene>. An dem Bild stört mich, dass
eine der Geraden als Kreis dargestellt wird, deren drei Punkte den Kreis
regelmäßig teilen, während alle anderen Strecken mit Mittelpunkt als
drittem Punkt sind. Da die Fano-Ebene eigentlich vollkommen symmetrisch
ist, sollte es eine andere Darstellung geben, in der alle Geraden Kreise
sind mit Punkten, die ein gleichseitiges Dreieck bilden. Ganz offenbar
reicht ℝ² dafür nicht aus. Auch ℝ³ dürfte zu wenig sein.

Meine Frage ist also, was ist das minimale n, so dass die Fano-Ebene in
der oben beschriebenen Art in ℝ^n „eingebettet“ werden kann. (Ich
verwende Anführungszeichen, weil die Fano-Ebene ja eigentlich in 𝔽₂³
lebt, was nichts mit ℝ^n zu tun hat.) Die ersten drei Punkte sind noch
ganz einfach. Wir legen die „Gerade“, auf der diese Punkte liegen, in
die von den ersten beiden Koordinaten von ℝ^n aufgespannte Ebene, den
Mittelpunkt in den Ursprung und einen der Punkte auf (1,0,…,0), dann
haben die anderen beiden Punkte die Koordinaten
(sin(2*π/3),cos(2*π/3),0,…,0) und (sin(4*π/3),cos(4*π/3),0,…,0). (Das
entspricht ganz einfach der als Kreis dargestellten Geraden in der
herkömmlichen Darstellung.) Jeder dieser drei Punkte ist dann
Berührpunkt für jeweils zwei weitere „Geraden“. Bevor ich jetzt
anfange, mich durch die Kreisgleichungen zu kämpfen, würde mich
interessieren, ob es einen einfacheren Weg gibt. So ähnlich wie man die
Koordinaten eines regelmäßigen n-simplex in ℝ^n über
Matrix-Dekomposition bestimmen kann:
<https://math.stackexchange.com/questions/4285724/decomposition-of-matrix-occuring-in-problem-of-finding-n1-vectors-in-mathbb>

Hm, wenn ich das jetzt so schreibe, fällt mir auf, dass das genau schon
die Lösung sein könnte. Die Mittelpunkte der „Geraden“ (also die
Mittelpunkte der Kreise) müssen aus Symmetriegründen ein regelmäßiges
6-simplex bilden, also brauche ich tatsächlich ℝ^6. Für den Fall der
„entarteten“ projektiven Ebene mit drei Punkten funktioniert das. Da
wären die Geraden nicht Kreise, also die 1-Sphäre, sondern die 0-Sphäre
(also die beiden Punkte des R¹ mit Abstand 1 zur 0, nämlich 1 und -1).
Drei davon kann ich bequem in ℝ² legen:

*
+ +
* + *

Die + sind die Mittelpunkte der 0-Sphären und die * die 0 Sphären
selbst, also die Punkte der Ebene. Je zwei der Geraden berühren
(schneiden) sich in einem Punkt.

Ergibt das Sinn? Und wenn, wie kann ich dann die Koordinaten der
restlichen 4 Punkte im ℝ^6 bestimmen?
Blacky Cat
2025-03-13 13:41:26 UTC
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Hallo,

die kleinste Darstellung liegt bei einen Kreis mit einer Einheit als den
zu verwendeten Radius.
Den Umfang eines solchen Dreiecks beträgt: r * pi * 2.

mit r = 1. => 1 * 3.1415 * 2
=> 3.1415 * 2
=> 6.283

Die Fläche eines solchen Dreiecks beträgt: pi * r * r.

mit r = 1. => 1 * 1 * 3.1415
=> 1 * 3.1415
=> 3.1415

Du hast also nun eine Fläche von 3.1415 Einheiten, auf der Du Dreiecke
unterbringen kannst.

geometrisch (mit Zirkel, Linieal und Sift) würde ich so vorgehen:

- 1. Punkt befindet sich in der Mitte
- 2. Punkt befindet sich entweder oben oder unten mit Einheit 1 (Radius)
auf der Kreislinie.

- 3 und 4. Punkt ergeben sich, wenn Du einen Hilfskreis mit den Zirkel
einzeichnest, mit Mittelpunkt des obigen (2. Punktes) mit Radius 1
eingestellt wird.

- Nun must doch noch im zweiten Schritt einen weiteren Hilfskreis ein-
zeichnen, wobei der Mittelpunkt der 3. und 4. Punkt dient.
Diese zwei Punkte markierst Du dann.
Im Prinzip ergibt sich dann der 2. Punkt, den Du bereits am Kreis-Rand
eingezeichnet hast.

- jetzt zeichnest Du vom 1. Punkt auf der Kreislinie mit einen Linieal
eine Linie von diesen Punkt durch den Mittelpunkt des größeren Kreises
- das gleiche machst Du nun mit den 2. Punkt auf der gegenüberliegende
Kreislinie.

- nun erhälst Du für den 3. Punkt auf der Kreislinie eine Gerade, die
durch den Punkt (links - 1. Punkt auf Kreislinie, mitte - der Punkt
den Du im ersten Schritt mit Radius 1 eingezeichnet hast, sowie den
3. Punkt, den Du erhälst, wenn Du den gegenüberliegenden 2. Punkt auf
der Kreislinie erhälst.

- jetzt kannst Du die beiden äußeren Punkt(Narken) mit den jeweils
gegenüberliegenden KreisLinien einzeichnen und erhälst so, den 7.
Punkt.

rechnerisch würde ich dann so vorgehen:
- 1. Punkt ist der Mittelpunkt mit M = 0.
- 2. Punkt ergibt sich durch den Radius mit R = 1.
- 3. Punkt ergibt sich durch den rechten Winkel mit 90 Grad
hier haben wir schon die Kathete mit R
wir brauchen jetzt noch die Hypothenuse C
dann ergibt sich:

c = 1 div cos(45 Grad) = sqrt(2) ~ 1.414

jetzt haben wir die Hyptohenuse für die 4 Punkte.
die Ankathete können wir dann aus der Hypothenuse berechnen:

c = sqrt(a * a) + sqrt(b * b)
b = sqrt(c * c) - sqrt(a * a)
b = sqrt(1.414 * 1.414) - sqrt(1 * 1)
b = sqrt(1.9994 - 1)
b = sqrt(0.9994 )
b ~ 0,9997

jetzt klappen wir einfach mal R nach links und/oder rechts um und
zählen zu a a dazu, was dann:

b = LHS => 0.9997. ergibt
b = RHS => + 0.9997. ergibt
------------------------------
= 1.9994. ergibt

nach Satz des Pythagoras (Länge der linken Seite des Dreiecks):
(s * s) = ((Grundlinie div 2) * (Grundlinie div 2)) + (h * h)
(s * s) = (0,49985 * 0,49985 ) + (2 * 2)
(s * s) = 0,2498 + 4
(s * s) = 4,2499
s = sqrt(4,2499)
s ~ 2,062

Umfang des Dreiecks:

2,0620
2,0620
+ 1.9994
--------
= 6,1134

s = U div 2

U = s div 2

U = 6,1134 div 2
U = 3,0567
D = 2

Rest: 1,0567

Du hast also noch Platz für 1,0567 Einheiten an Kreisen ?

Blacky
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