Ein "Axiom", das eine freie Variable enthält (wie z. B. (4.1) mit "M"),
wird üblicherweise als "implizit" allquantifiziert aufgefasst/
interpretiert (weil andernfalls das "Axiom" keine Aussage wäre, sondern
nur eine Aussageform). D. h. Ihre beiden "Axiome" (4.1) und (4.2) müssen
4.1 AM(1 e M)
4.2 AM(n e M -> n+1 e M)
Da es Ihnen, Herr Prof. Dr. Mückenheim an JEGLICHER mathematische
Bildung gebricht, will ich einmal etwas aus einem wirklichen
mathematischen Lehrbuch (!) zitieren:
"*Die Peanoschen Axiome*
/Grundbegriffe:/
IN /ist eine Menge (Menge der natürlichen Zahlen)/.
N /ist eine einstellige Funktion (Nachfolgerfunktion)/.
0 /ist ein Element (die Null)/
/Für die Grundbegriffe gelten die folgenden Axiome:/
P1 0 e IN.
P2 x e IN => N(x) e IN.
P3 x e IN => N(x) =/= 0.
P4 x,y e IN ^ x =/= y => N(x) =/= N(y).
P5 0 e A ^ Ax(x e IN ^ x e A => N(x) e A) => Ax(x e IN => x e A).
Die Axiome sind in folgender Weise zu verstehen: P2 und P3 sind wahr
/für alle x/, P4 ist wahr für /alle x und alle y/, P5 ist wahr /für alle
Mengen A/."
Achtung, Mückenheim, jetzt kommt es:
" Wir schreiben also, wenn wir eine Formel behaupten, ganz außen
stehende Allquantoren,
"Ax", "AxAy", "AA" usw.
nicht hin. Diese verstehen sich vielmehr von selbst. Man beachte dieses
auch bei den späteren Sätzen."
(A. Oberschelp, Aufbau des Zahlensystems, 1968)
Dazu auch etwas aus einem viel älteren Buch:
" Für beliebige Zahlen x und y: x + y = y = x.
Der eben angegebene Ausdruck ist schon ein echter Satz, und zwar ein
wahrer Satz; wir erkennen in ihm eines der fundamentalen Gesetze der
Arithmetik, nämlich das sog. kommutative Gesetz der Addition. In
analoger Weise werden die wichtigsten Lehrsätze der Mathematik
formuliert, und zwar alle sog. /generellen Sätze/ oder /Sätze von
generellem Charakter/, die behaupten, daß beliebige Dinge einer gewissen
Kategorie (z. B., wenn es sich um die Arithmetik handelt, beliebige
Zahlen) diese oder jene Eigenschaft besitzen."
Achtung, Mückenheim!
"Es muß bemerkt werden, daß in der Formulierung genereller Sätze die
Wendung "/für beliebige Dinge/ (z. B. Zahlen) /x, y .../" oft
weggelassen wird und in Gedanken ergänzt werden muss; so wird z. B. das
kommutative Gesetz der Addition einfach in folgender Weise abgegeben:
x + y = y + x.
Das ist ein ziemlich verbreiteter Gebrauch [...]."
(A. Tarski, Einführung in die mathematische Logik)
Um das Gesagte verstehen zu können, sollte man natürlich den Unterschied
zwischen Aussagen und Aussageformen kennen, was man von Ihnen, Herr
Prof. Dr. Mückenheim, natürlich nicht erwarten kann.
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