Post by MoebiusPost by MoebiusPost by MoebiusHier ein neues "Rätsel" welches ich im wesentlichen Mückenheims Buch
"für die ersten Semester" entnommen habe.
AM c IR(1 e M & An(n e M -> n+1 e M) -> N c M).
Anmerkung: Die explizite Einschränkung auf Teilmengen von IR erfolgt
hier, damit sichergestellt ist, dass die Operation n+1 auch für alle
in Frage kommenden Elemente n _definiert_ ist (eben als die übliche
Addition von n mit 1 auf IR).*)
So, Mückenheim, nun raten Sie mal schön: N = ?
Wenn wir hier einmal Teilmengen von IR /induktiv/ nennen wollen, wenn
sie 1 enthalten und mit jedem n das sie enthalten auch n+1 enthalten,
N ist Teilmenge jeder induktiven Menge.
Was leider NICHT gesagt wird (außer in Mückenheims Wahnwelt), ist,
dass N selbst induktiv ist. Damit ist N einigermaßen "unterbestimmt".
N kann eine beliebige Teilmenge von IN sein. Also z. B. {}, {1},
{1+1}, {1, 1+1}, {1, (1+1)+1, (((1+1)+1)+1)+1, ...} etc.
Will man N noch etwas genauer "spezifizieren", muss man noch weitere
Eigenschaften von N auflisten.
1 e N
An(n e N -> n+1 e N).
Tatsächlich ist N c IR nun durch diese 3 Eigenschaften (und die unter *)
genannten 2 weiteren) _eindeutig_ bestimmt.
Interessant ist noch, dass man aus diesen beiden Axiomen alleine schon
ableiten kann, dass N unendlich ist! D a s wird wohl auch der
Hauptgrund dafür sein, dass diese beiden Axiome in Mückenheims
hanebüchenen "Axiomensystem für IN" fehlen.
Es ist aber auch denkbar, dass er hier - beim Abschreiben einer Vorlage
(z. B. einer Vorlesungsmitschrift) - wieder einmal meinte, etwas
"verbessern" zu müssen.
Die "Erläuterung", die er seinem Axiomensystem folgen lässt
"Schon mit Hilfe der Axiome (4.1) und (4.2) allein können
die natürlichen Zahlen sofort gebildet werden:
1 e IN -> 1 + 1 = 2 e IN -> 2 + 1 = 3 e IN usw."
lässt vermuten, dass das Axiomensystem ursprünglich/im Original wohl
tatsächlich die beiden Axiome
1. 1 e IN
2. n e IN -> n+1 e IN ,
umfasst hat, denn ohne Bezugnahme auf diese beiden Axiome (bzw. sehr
ähnliche Axiome) macht die Erläuterung keinen (erkennbaren) Sinn.
Die nachfolgende Erläuterung
"Aber die Menge der ganzen Zahlen oder die Menge der reellen
Zahlen erfüllen diese Axiome ebenfalls. Für die Einschränkung
auf die natürlichen Zahlen ist die Bedingung (4.3)
erforderlich..."
legt des weiteren nahe, dass Mückenheim wohl gedacht hat, das
ursprüngliche Axiomensystem
1. 1 e IN
2. n e IN -> n+1 e IN
3. 1 e M & An(n e M -> n+1 e M) -> IN c M **)
durch eine wahrhaft geniale (lol) Abänderung "verschlanken" zu können.
Nämlich zu
4.1 1 e M
4.2 n e M -> n+1 e M
4.3 Erfüllt M (4.1) und (4.2), so gilt IN c M
Dümmer geht es kaum noch!
Man kann sich da Franz Lemmermeyers Einschätzung nur anschließen, wenn
er von "Qualitätsunterschieden" spricht "zwischen dem Stoff, den man
auch in vergleichbaren Büchern findet und Dingen, die der Autor
offenkundig selbst verfasst hat".
Es ist bedauerlich, dass Herr Mückenheim sich offenbar nicht mehr an die
Quelle erinnern kann, auf die er sich bei seinem "Axiomensystem für IN"
gestützt hat. Aber man kann wohl mit Sicherheit davon ausgehen, dass das
dort angegebene System nichts mit dem von Mückenheim angegebenen zu tun
hat (siehe Erläuterungen oben).
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**) For the sake of the argument habe ich hier auf die explizite Nennung
des Allquantors mit der Einschränkung M c IR verzichtet.
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*) Man erhält daraus auch sofort zwei wichtige Eigenschaften
An(n e N -> n+1 =/= 1)
An,m(n,m e N -> (n+1 = m+1 -> n = m)) ,
die man sich andernfalls aus den Fingern saugen (also -wie Herr
Mückenheim es gerne tut - herbeifantasieren müsste).